Heike Steffens | Fotogruppe Bremen

Noch etwas über den Weißabgleich…

Hallo Allerseits,

zum Jahresende noch ein kleiner Beitrag über den Weißabgleich (Whitebalance-WB)! Es handelt sich beim WB um eine Einrichtung an der Kamera, die gewährleistet, dass diese mit dem Licht und der Lichttemperatur (wird meist in Kelvin gemessen) in Einklang gebracht wird. Im allgemeinen fährt man mit der Einstellung “AWB” – automatischer Weißabgleich – am besten. Aber es kann auch Situationen geben, die eine Änderung des WB erfordern, um Farbstiche zu vermeiden.

Wichtig ist vor Allem: Bei Jpg-Bildern findet der Weißabgleich in der Kamera statt und zwar mit der Einstellung, die gerade an der Kamera eingestellt ist. Wie vorher schon erwähnt, ist der AWB meist die richtige Einstellung, kann aber bei schwierigeren Lichtverhältnissen auch zu Fehlfarben (Farbstichen) führen.  Neben AWB sind an den meisten Kameras auch folgende andere Einstellungen möglich:  “Tageslicht” – ca. 5200K, “Schatten” – ca. 7000K, “Wolkig” – ca. 6000K, “Kunstlicht” – ca. 3200K, “Leuchtstoff” – ca. 4000K und eine manuelle Einstellung (also die Kelvineinstellung (Farbtemperatureinstellung) von Hand) möglich; diese Einstellungen wirken nur bei Jpg-Bildern. Wenn die Messung bei Jpg-Bildern zu falschen Ergebnissen führt, dann hat das einen Farbstich zur Folge und kann im Prinzip nicht mehr geändert werden. Es macht Sinn einmal eine Reihe gleicher Bilder mit unterschiedlicher Weißabgleichseinstellung (siehe oben) aufzunehmen, um festzustellen wie die Farbgebung von Bild zu Bild sehr unterschiedlich sein kann.

Ganz anders bei RAW-Bildern: Hier spielt die Einstellung des Weißabgleiches an der Kamera quasi keine Rolle. Der WB kann und muss nachträglich bei der Entwicklung der RAW-Datei eingestellt werden. Hierbei entsteht schon ein ziemlicher Spielraum, Einfluss (also die Kontrolle) auf das Aussehen des Bildes zu nehmen. Nochmal: Dies geht nur bei RAW-Bildern! Dazu geht man (meist mit einer Pipette) auf eine neutrale Stelle im Bild (wenn vorhanden, ein mittleres Grau) und klickt mit der Pipette auf diese Stelle. Sofort erscheint eine andere Farbgebung im Bild und im günstigsten Fall sind alle Farbstiche wie von Geisterhand verschwunden. Es bedarf ein wenig Übung um die richtige Stelle des jeweiligen Bildes zu finden, aber nach ein paar mal hat man es raus.

Zum Schluss: Es kann durchaus gewollt sein, Bilder zu erstellen, die Falschfarben haben. Dies ist fast immer der Fall, wenn bei Kunstlicht fotografiert wird und anschließend keine Weißabgleichskorrektur erfolgt, wie es z.B. beim Beitragsbild der Fall ist!

Leider liegen mir im Moment keine Bilder mit unterschiedlicher WB-Einstellung vor, sodass ich keine Beispiele liefern kann. Aber vielleicht bringe ich zum nächsten Treffen welche mit.

Hübsche Grüße – Karl

 

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