Thomas Bierstedt | Fotogruppe Bremen

Lost places: ZEITZ

Beruflich musste ich in den letzten Jahren öfters mal mit der Bahn von Saalfeld nach Leipzig fahren. Dabei fuhr ich auch durch Zeitz und dachte mir, das muss ich mir mal genauer anschauen.

Die Stadt hat es schwierig, tausende Arbeitsplätze weggefallen, ein großer Teil der Bevölkerung ist weggezogen, viele Häuser stehen  leer und verfallen.

Gegen den Leerstand und Verfall wird etwas unternommen. Aber das hat was von Sisyphus Arbeit. In der Altstadt stehen im Geschäftsviertel immer wieder schön renovierte Gebäude und dazwischen aber wieder und wieder Bauruinen. Es macht nicht den Eindruck, als ob man jemals mit Renovierung und Sanierung fertig werden würde. Dazu fehlt es wohl an Mittel und durch die verschiedenen Eigentumsverhältnisse an den Immobilien, gibt es auch unterschiedliche Interessen.

Allein schon wenn man mit der Bahn ankommt, hat man das Gefühl, ja es ist was gemacht worden, aber es wird nie fertig.  Der Bereich wo die Personenzüge halten ist frisch renoviert und der Aufzug  funktioniert. Aber der Bereich ist nur drei Waggonlängen lang. Länger sind die Dieseltriebwagen nicht, die in Zeitz halten. Geht man auf dem Bahnsteig ein paar Meter weiter, ist nichts mehr renoviert, es sieht aus wie auf dem Foto.

Die Bahnhofshalle ist renoviert, hat aber keinen Zugang zu den Bahnsteigen, deswegen ist da auch kein Mensch zu sehen, der dort wartet oder sich aufhält. Man muß außen um das Bahnhofsgebäude herumgehen, über den Parkplatz eines Autovermieters um zum Zugang zu den Bahnsteigen zu kommen.  Das hat anscheinend damit  zu tun , dass das Bahnhofsgebäude von der Bahn an die Stadt  verkauft wurde, aber die Bahn wiederum bestimmt, wie man zum Bahnsteig kommt. Man bräuchte nur eine Tür der Bahnhofshalle zu öffnen. dann hätte man den direkten Zugang zu den Bahnsteigen.

Allein dieses kleine Problem zeigt schon vor was für Schwierigkeiten die Stadt Zeitz steckt, ihre lost places  wieder loszuwerden, bei den vielen Beteiligten… 

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Traurige Realität für viele Orte im Osten. Und das im Jahr 33 nach der deutschen Einheit. Es liegt meist nicht daran, daß nichts gemacht wird. Eher daran, daß immer weniger Menschen dort wohnen.