Ich habe mich lange schwer getan, Kritik an den Fotografien anderer Fotografen zu äußern – schließlich verbindet ja jeder Mensch mit mit dem Zeigen eigener Fotos Gefühle. Könnte ich mit meiner Kritik Gefühle verletzen? Denn: Zeige ich selbst Fotos, bin ich ein bisschen stolz darauf und erhoffe mir Anerkennung – und ich denke, das geht den meisten von uns so. Da liegt aber die Krux: Welches Recht habe ich, die Fotos anderer Menschen zu kritisieren? Woran mache ich diese Kritik eigentlich fest? Sind das nicht nur Geschmacksfragen?
Wie oft erlebe ich Menschen, die ein Foto “gut” finden, aber nicht begründen können, warum. Oder umgekehrt ihre Ablehnung nicht begründen können. Da ist die Bildbeurteilung ausschließlich emotional.
Allerdings: Es gibt schon unumstößliche Regeln für die Qualität und für die Beurteilung eines Fotos. Welche sind das? Hier eine Hilfestellung zu bieten, ist die Intention. Renate hat recherchiert und die Beurteilungskriterien verschiedener Fotogruppen und Fotografen zusammengetragen. Frank A hat diese Kriterien ausgewertet und das Beitragsbild gestaltet; mein Job war es, die Punkte aus Franks Auswertung in einer Tabelle zusammenzufassen.
Nicht immer kann ich objektive von subjektiven Kriterien trennen; es gibt Überschneidungen. Aber insgesamt finde ich die Fleißarbeit von Renate und Frank unglaublich hilfreich. Dieser Leitfaden hilft bei der eigenen Meinungsbildung, und er hilft, Zustimmung, Kritik, Ablehnung nach bestimmten Kriterien zu formulieren.
Objektive Kriterien | Gestaltung |
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Technik |
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Umsetzung der Aufgabe |
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Subjektive Kriterien | Gestaltung |
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Wirkung |
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Wow, diese Anregung zur Foto-Betrachtung und -Besprechung finde ich sehr gelungen und würde mich freuen, wenn sie in unseren nächsten Terminen genutzt wird kann. Ich habe mich gedanklich mit dem Thema über die Maßstäbe Fototechnik umd -Gestaltung hinaus Gesichtspunkte des Empfindens und Erlebens in das Besprechen der Fotos einzubeziehen beschäftigt, aber irgendwie keine konkreten Ideen entwickelt. Ich danke euch für eure tolle Arbeit!!! Ottmar
Gut gemacht mit der Tabelle. Die Aufteilung ist schön übersichtlich und logisch. So ist es oftmals besser als lange Texte – deren Inhalt aber trotzdem auch als Grundlage bekannt sein sollten.